Montag, 26. Mai 2014

Wahnsinn!

Mein Sohn ist heute genau 6 Monate alt.

Vor 6 Monaten um diese Zeit betrat ich ein Zimmer im Krankenhaus. Ich war 10 Tage über dem Termin und sollte eingeleitet werden. Mein Kopf war voll und leer, ich wusste gar nicht, was auf mich zukommt, ob es sehr wehtun würde...

Gut 8 Stunden später war er geboren, nicht ganz wie geplant, aber gesund und kräftig.

Diese 6 Monate sind an uns vorbeigeflogen, schneller als bei unserer Tochter...die ersten Tage im Krankenhaus, die Monate, in denen er nur an mir geklebt hat, nur auf meinem Arm geschlafen hat, Nächte, in denen er mir den Arm plattlag, die ersten Schübe...das ist alles schon vorbei!

Jetzt liegt er gerade neben mir auf dem Bauch, spielt und lacht, versucht schon, vorwärts zu kommen. Von dem Neugeborenen, dass nur an Mama wirklich zufrieden war, ist nichts übrig. Aus den faltigen Fingerchen sind kleine Speckwürstchen geworden, die ordentlich zupacken können.
Das kleine Stimmchen kann heute sehr laut quietschen und schreien.

Wenn ich daran denke, dass die Zeit jetzt weiter so fliegt und wir in genau 6 Monaten kein Baby mehr haben, könnte ich weinen...es geht alles so furchtbar schnell.

Und trotzdem bin ich glücklich, zwei so wunderbare Kinder zu haben. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist.

Montag, 19. Mai 2014

Was mir zur Zeit am Herzen liegt...

...ist das Thema Toleranz.

Vor über einer Woche stand ein junger Mann bei einem Wettbewerb auf der Bühne und sang sich die Seele aus dem Leib. Er sang von einem schweren Weg. Andere Menschen hatten ihm das Leben zur Hölle gemacht, bis er sich auf sich besann und wie Phönix aus der Asche aufstieg. Ein hochemotionales, sehr persönliches Lied.
Am Ende gewann der junge Mann den Wettbewerb. Zwischen den Gratulanten tauchten die auf, die seine Botschaft von Frieden, Freiheit und Toleranz nicht verstanden hatten.

Denn der junge Mann trug ein Abendkleid - und einen Vollbart.

Das war volle Absicht, er wollte auffallen und ein Zeichen setzen. Gemäß seines Künstlernamens sollte es allen einfach Wurst sein, wie jemand lebt, liebt und aussieht.


Für mich eine nachamenswerte und wundervolle Botschaft.

Für andere eine Kriegserklärung an ihren begrenzten Horizont.

Es ist Geschmackssache, das ist immer klar. Aber dann reicht es, zu sagen "das gefällt mir nicht, damit kann ich nichts anfangen".
Stattdessen habe ich das Gefühl, aus diesen Menschen tritt der geballte Hass gegen eine Person, die all ihren Mut zusammennahm und sich für eine offenere Gesellschaft auf die Bühne stellte - und zur Zielscheibe der Intoleranz wurde.

Es ist widerwärtig zu beobachten, welche Hasstiraden sie auf diesen Menschen schleudern. "Hoffentlich überfährt dich ein Bus", "Wo sind Gaskammern, wenn man sie braucht?" und "Schlag deinen Kopf gegen die Wand und sing nie wieder" ist nur eine kleine Auswahl. Es wird sich vor diesem Menschen geekelt, man fürchtet den moralischen Verfall der Kinder (Dabei hat der Künstler im TV den Eltern selbst erklärt, wie sie ihren Kindern sowas nahebringen können!!!).

Ich frage mich, ob man sich beim Drucken der Kalender geiirt hat, denn angeblich befinden wir uns im 21. Jahrhundert. Sicherlich wird man unsere Epoche in ein paar Hundert Jahren, wenn die Gesellschaft endlich reifer ist, als Ausläufer des finsteren Mittelalters betrachten. Denn nichts Anderes als eine Hexenjagd findet hier statt. Ich bin sicher, hätten einige die Wahl, würden sie klar für die Vertreibung dieser Menschen stimmen. 


Ich bitte diese Menschen, die scheinbar so hasszerfressen sind und denen die Intoleranz aus dem löchrigen Hirn tropft: Klickt die Seiten zu, schaltet um, wenn ihr das alles nicht sehen wollt, aber behaltet euren geistigen Giftmüll für euch! Wem wollt ihr etwas beweisen? Euch? Euren Kindern (ein schlechteres Vorbild gibt es wohl kaum)?

Und macht ihr echt so ein (sorry) Geschiss um einen Kleid- und Vollbart tragenden Mann? Fühlt ihr euch von ihm bedroht? Was hat er euch getan???

Karma, Leute. Karma.

Eure Bienenkindermama


 

Montag, 12. Mai 2014

Bloggerpause vorbei.

Jetzt hab ich mich volle 10 Tage rar gemacht :-O Sorry!

Aber manchmal passiert hier einfach nix Aufregendes, soll ja auch mal vorkommen ;-)

Gestern war Muttertag. Oh, ich hatte mich so drauf gefreut, zumal ich ja immer Andeutungen gemacht habe und mein Mann den Nachwuchs immer vertreten hatte...und gestern? Nix. Kein Blümchen, keine Karte, kein Wort. Erst, als ich frage, ob er es vergessen hatte, sagte er "Nee, aber ich hab eh nicht geschafft, etwas zu besorgen, da sag ich lieber nix." Menno.

Am Nachmittag wollten wir in den Zoo, die Große hatte sich schon soooo gefreut. Auch der Wetterbericht klang vielversprechend! Aber als wir aus dem Auto stiegen, fing es von 0 auf 100 zu regnen an :-(  Mein Mäuschen drohte einen Tobsuchtsanfall zu bekommen, also schnellstens in die Videothek, ganz pädagogisch wertlos ;-) einen Kinderfilm ausgeliehen und einen Becher Ben & Jerry's gekauft, denn auf Action hatte jetzt keiner mehr Bock.

Ach ja, eigentlich wollte ich, um den Muttertag wenigstens ein bisschen zu würdigen, am Abend in die Badewanne gehen, aber Kleini entschied sich, nicht gut einschlafen zu können und es sich ein Weilchen auf Mamas Arm bequem zu machen. Als er ins Land der Träume driftete, war es für die Wanne zu spät und ich zu müde.

Naja...auf, dass es nächstes Jahr besser wird!

Eure Bienenkindermama

Freitag, 2. Mai 2014

Genervt.

Also irgenwie geht mir dieses ständige "Mein Kind ist immer toll und Elternsein ist IMMER die ABSOLUTE Erfüllung" - Geseier in den Medien auf den Keks.

Warum sagt nicht auch mal jemand "Heute hab ich keine Nerven mehr für meine Kinder, ich bin müde, gestresst und will sie einfach mal kurz auf den Mond schießen!" ?
Bei mir ist heute zwar alles super, aber das ist ja nicht täglich der Fall. Ich schaffs irgenwie nicht, 24 Stunden glückselig dreinzulächeln und alle Augenringe wegzustrahlen.

Aber darf man was sagen? Wenn man nach der 48. schlaflosen Nacht in Folge, weil die Zähne durchbrechen und Bauchweh den Nachwuchs plagen wirklich wagt, sich zu beklagen, heißt es ja allzu oft "Tja, dann darf man keine Kinder kriegen!" 

What?! Kinderkriegen = Schmerzfreiheit, null Schlafbedürfnis und totale Selbstaufgabe?

Sorry, bei mir nicht. Ich nehme mir heraus, meine fast Dreijährige anzumaulen, wenn sie um 22 Uhr, obwohl sie müde ist und bereits um 19 Uhr ins Bett WOLLTE, immer noch gegen die Zimmertür poltert und ihre Bausteine durchs stockdunkle Zimmer schleudert.
Ich sehne mich danach, mit meinem Mann mal ein komplett kinderfreies Wochenende zu verbringen, ohne Babygeschrei, Toilettenaufsätze und 2 Packungen Milchpulver im Gepäck.

Aber was wäre? Ich würde heulend zurückrennen.
Warum?
Weil Elternsein eben doch die Erfüllung ist.

Für mich :-)

Schönes Wochenende!